Worum es uns geht?

Sicher haben Sie schon in ihrer alltäglichen Arbeit die Beobachtung gemacht, dass

  • Jungen meistens mehr Probleme in der Schule haben als Mädchen,
  • Jungs gerne raufen, kämpfen und (scheinbar) unnötig provozieren,
  • sich hinter der „coolen“ Maske so mancher „kleine Held“ verbirgt
  • Sie sich fragen, wie Sie angemessen auf solches Verhalten reagieren sollen.

Weil Sie in der Schule, intensiver und virulenter als in anderen Jugendhilfeeinrichtungen, wie selbstverständlich (ungefragt), den Auftrag und die Aufgabe übernommen haben, sich mit Jungs in diesen verschiedenen Situationen auseinanderzusetzen. Daher werden Sie Allen Guggenbühl evtl. mehr als gut verstehen können, wenn er nämlich in „Kleine Machos in der Krise“ der Meinung ist:

„Die Schule darf die Jungen nicht verlieren. In der aktuellen Situation ist die Gefahr groß, dass das Potential, die Talente und Energien der Jungen von der Schule nicht genügend genützt werden. Die Schwierigkeiten, mit denen Lehrer ringen und Eltern kämpfen, sind auch darauf zurückzuführen, dass wir die Psychologie der Jungen vergaßen. Im Bestreben, geschlechtergerecht zu unterrichten und zu erziehen wurde übersehen, dass gewisse Geschlechterdifferenzen sich nicht wegzaubern lassen. Jungen unterscheiden sich in ihrer Psychologie von Mädchen. Statt die Jungen umzuerziehen und ihnen männliche Eigenschaften und Interessen abzusprechen, gilt es in der Erziehung und Schule, beiden Geschlechtern gerecht zu werden.“

WILDE KERLE ist der Jungenarbeitskreis im Landkreis Bernkastel-Wittlich. Der Arbeitskreis entstand aus der Initiative verschiedener Akteure im Jugendhilfebereich. Ausgangslage unserer Initiative war die fehlende Angebotspalette jungenspezifischer Veranstaltungen. Zudem existierte bis dahin keine regionale Anlaufstelle für den Kreis Bernkastel-Wittlich, wo es konkrete Unterstützung und Möglichkeiten gab, zum Thema Jungenarbeit Informationen und einen aktuellen pädagogischen Wissensstand abzufragen.

Unsere Ziele:

  • Jungenarbeit auf Grundlage des § 9 Abs. 3 SGB VIII
  • Bewusstsein für die Notwendigkeit jungenspezifischer Angebote
    schaffen und hierfür Ansprechpartner sein
  • Multiplikatoren für Fachkräfte sein
  • Fortbildungen organisieren/Referenten vermitteln
  • Koordination von jungenspezifischen Angeboten in der Region –
    Vernetzungen schaffen
  • Materialpool (z. B. Literaturlisten) und Ideen bieten
  • Aktuelles pädagogisches Fachwissen weitergeben

Zielgruppe:

Entscheidungsträger der Jugendhilfe, Fachkräfte in der Jugendarbeit, Jugendhilfe, Schule und KiTa sowie Einrichtungen der Jugendarbeit und Jugenhilfe.

Arbeitskreismitglieder:

Kreisjugendpfleger des Landkreises Bernkastel-Wittlich, Caritasverband Wittlich ( Kompetenzagentur Bernkastel-Wittlich), Stadtteilbüro/Jugendraum Bombogen, Palais e. V. Trier (Schulsozialarbeit), Pädagogisches Landesinstitut RLP, Diakonie (Ev. Jugendhilfeverbund Mittelmosel/Traben-Trarbach/Veldenz), Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH, Psychologisches Institut Traben-Trarbach, Zentrum lebenslanges Lernen.