Vier- Flüsse- Tour_Tag 5

Unsere Reise war heute sehr durchwachsen, was das Wetter betrifft. Die Abfahrt von der Jugendherberge ins Tal konnten wir nicht so richtig auskosten, weil wir ja sicher unten ankommen wollten. Also immer schön regelmäßig bremsen sonst werden wir doch noch geblitzt. Auf dem Weg stellen wir fest, das dieses Wetter nur für Reiseradler und nicht für Wochenendradler/Freizeitradler geeignet ist. Heute sehen wir nur schwer bepackte Mitleidende. Die Regenklamotten sind zwar hervorragend aber bei der Nässe und der Anstrengung schwitze ich doch ziemlich in dieser Pelle. Wir treffen einige wieder, die wir am Anfang unserer Tour gesehen haben, aber viele sausen mit ihren E-Bikes an uns vorbei. Es zeichnet sich leider auch ein anderes Phänomen unter Radlern ab die entgegenkommen. Es wird nicht mehr gegrüßt. (Mitlesende E-Radler ausgeschlossen). Dies wird uns heute immer wieder so vorkommen. Ich habe mir ein Projekt vorgenommen. So lange jeden grüßen, bis es sich herumgesprochen hat und eine Wende eintritt ;-).
Im Prinzip haben wir für heute noch nicht wirklich entschieden auf welcher Seite wir nach Mainz reinfahren. Der Vorschlag sich in Rüdesheim die Drosselgasse anzuschauen, damit für Nicht-Kenner (könnte man sogar fast als Wortspiel nehmen) klarer wird warum um diese Gasse so ein Hype gemacht wird und Busseweise Asiaten und andere Interessierte dort abgesetzt werden. Gesagt getan der nächste Stopp ist die Autofähre um überzusetzen. Drüben angekommen setzt der Trubel bereits ein. In der Gasse herrscht direkt Kitschalarm mit Tünnef (Stehrümchen) in den einzelnen Läden. Scharen von Touristen drängeln sich schon für ein Selfie. Wir sind dieses Mal nicht besser und essen sogar in einem der Lokale. Mittlerweile wird eine Mischung aus rustikalem Ambiente mit einem Namen wie „Quetschkommod“ und Interieur aus Brasilien und Veranstaltungen mit Salsa-Abend zur Normalität. Dementsprechend bestellen wir Bockwurst und Schnitzel.
Auf dem Rückweg am Fahrrad werden wir von zwei Herrschaften angesprochen, die sich für unser Tandem interessieren. Zum ersten Mal werden wir hier auch gefragt, ob jemand von uns eine Behinderung hätte. Nein, aber bei dem Wetter unterwegs zu sein und mit soviel Gepäck könnte vielleicht auch unter eine solche Vermutung fallen. Die nächste Vermutung ist auch sehr schön und doch sehr deutsch. „Da brauchen Sie doch sich mindestens 2 Stunden um das Rad zu putzen?“ Solche und ähnliche Begegnungen lassen das Wetter vergessen. Sehr süß die Beiden.
Die Stecke zog sich noch wie Kaugummi. Aufwärmen in einem griechischen Café-Restaurant mit uneinigen Besitzern und der Entscheidung aus mangelndem oder überteuertem Platz in den ansässigen Hotels in Mainz letztlich in der Jugendherberge zu übernachten. Natürlich liegt auch die am Berg.
Weitere Anekdoten des Abends berichte ich separat. Bis bald.